Stellenangebot: Assistent/in
60%, Genf/Schweiz
04/11/2019
Die Stiftung IofC Schweiz sucht eine/n Assistentin/en (60%) für ihr Büro in Genf. Bewerbungsschluss ist der 30. November 2019.
Mehr Informationen finden Sie hier in französischer Sprache.
Die Stiftung IofC Schweiz sucht eine/n Assistentin/en (60%) für ihr Büro in Genf. Bewerbungsschluss ist der 30. November 2019.
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Glauben Sie auch, dass wir viel zu viele ineffektive Meetings ohne echte Partizipation abhalten? Ihr Meeting hat vielleicht nicht zu den gewünschten Ergebnissen geführt, Sie fühlen sich nicht eingebunden oder haben den Eindruck, kostbare Zeit verschwendet zu haben. Brigitt Altwegg, Programmleiterin für Vertrauensbildung bei IofC Schweiz, und Coach Anna Krebs, Expertin für Dialogmethoden, Organisationsentwicklung geben Tipps, um hier Abhilfe zu schaffen.
Machen Sie klar, wer das Meeting einberuft, wer es moderiert und welche Zuständigkeiten sie jeweils haben. Organisatorin/Organisator und Facilitatorin/Facilitator können, müssen aber nicht ein und dieselbe Person sein. Sich bei der Moderation abzuwechseln, ermöglicht es allen Teammitgliedern, ihre Fähigkeiten weiterzuentwickeln und als Gruppe zusammenzuwachsen. Zudem können damit gewisse Dynamiken und alte Gewohnheiten durchbrochen werden.
Verschicken Sie eine kurze und präzise Einladung an die Teilnehmenden, in der Tagesordnung, Kontext, Ziele, die gewünschten Ergebnisse, Meetingsleitung, die Teilnehmenden, Zeit und Datum und die nötige Vorbereitung genannt werden.
Falls Sie unsicher sind, ob die Teilnehmenden die Dokumente vorab gelesen haben, veranschlagen Sie zu Beginn des Meetings die nötige Zeit zum Durchlesen.
Entwickeln Sie bei einem spontanen Meeting vor Ort gemeinsam eine Ad-hoc-Agenda: Bitten Sie die Teilnehmenden, die wichtigsten Themen/Ziele auf ein Post-it zu schreiben. Kleben sie diese auf ein Flipchart und stimmen Sie darüber ab, welche Themen in welcher Reihenfolge behandet werden.
Nutzen Sie den Eisenhower/Covey-Quadranten (siehe Bild), um Themen entsprechend ihrer Wichtigkeit und Dringlichkeit zu kategorisieren.
Lassen Sie die Teilnehmenden gedanklich ankommen und fragen Sie, was die Leute beschäftigt, bevor Sie mit dem Meeting beginnen.
Warum ist dieses "Ankommen" so wichtig?
Greifen Sie auf verschiedene partizipative Methoden oder Techniken der Dialogförderung zurück, die zur Situation passen und es jedem Teilnehmenden erlauben, von Beginn an gleichberechtigt an der Konversation teilzunehmen. Berücksichtigen Sie dabei verschiedene Lernmethoden und Persönlichkeiten. Fördern Sie die eigenständige Verwaltung der Redezeiten.
Halten Sie Meetings im Stehen ab, wenn Themen schnell besprochen werden können.
Stellen Sie ansonsten die Tische an die Seite und bilden Sie mit den Stühlen einen Kreis.
Achten Sie auf die Redezeit der Teilnehmenden. Wenn Teilnehmende sehr viel sprechen, wiederholen Sie ihre Äusserungen, um damit ihren Beitrag zu würdigen oder übertragen Sie ihnen weitere Aufgaben (Fotos, Notizen, Zeitrahmen, Unterstützung usw.). Um jeden zu Wort kommen zu lassen, können Sie zum Beispiel ein Zeichen vereinbaren, wenn jemand etwas sagen möchte, Stille einsetzen, um Raum zum Nachdenken zu geben, im Kreis herumlaufen, das Team in Paare oder Kleingruppen aufteilen und um Rückmeldungen bitten oder andere Formen der Dialogförderung einsetzen, die kein Reden erfordern.
Nutzen Sie ein Flipchart zum "Parken" von Ideen, die nicht zum Thema passen, aber wichtig sind.
Nutzen Sie eine visuelle Kanban-Tafel (siehe Bild oben), um zu verfolgen, wie sich das Meeting entwickelt und am Ende einen Überblick über das Erreichte zu haben.
Wenn Sie über etwas abstimmen oder zwischen verschiedenen Optionen wählen wollen, nutzen Sie eine sogenannte ‚Punkt-Abstimmung‘ (siehe Bild unten).
Wenn die Gespräche ins Stocken geraten oder Spannungen auftreten, nutzen Sie einen Moment der Stille und eine Erkenntnisrunde.
Zeigen Sie Erfolge auf. Bitten Sie die Teilnehmenden, über kleine Fortschritte bei der Arbeit zu sprechen oder geben Sie positive Rückmeldung.
Definieren Sie die nächsten Aktionen:
Rückblick: Nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit und überlegen Sie, wie das Meeting verbessert werden könnte (Kaizen).
Abschluss: Wie zu Beginn des Meetings können Sie auch am Ende eine kurze Abschlussrunde abhalten und die Teilnehmenden beispielsweise nach ihrer Stimmung fragen oder sich erkundigen, was sie vom Meeting mitgenommen haben.
Wir freuen uns auf Ihre Kommentare und Tipps für effektivere Meetings. Und wer weiss, vielleicht treffen wir uns ja bald bei einer Veranstaltung oder einem Training für Dialogförderung?
Hier finden Sie weite Informationen zu unserem nächsten Training zu Gruppendialogmethoden vom 28.-31. Oktober in Genf. Kontaktieren Sie uns, wenn Sie für Ihre Veranstaltung an unseren Angeboten zu Dialogförderung interessiert sind.
Der Caux Dialog Land und Sicherheit (CDLS) 2017 war ein Wendepunkt im Leben des Experten für nachhaltige Anlagen Micheál Akampas. Er war eingeladen worden, auf der Invest-in-Peace-Konferenz in Caux zu sprechen. „Ich traf Gleichgesinnte, die beeindruckende Dinge taten“, sagt er. „Dies hat mir geholfen, wieder optimistisch zu sein, mich als Teil einer Familie zu sehen und das gute Gefühl zu haben, auf dieser Reise voller Herausforderungen nicht allein zu sein. Ich konnte innehalten, nachdenken, in mich hineinhorchen und so herausfinden, was mir persönlich und beruflich am wichtigsten ist. Wenn man Caux verlässt, verspürt man den Wunsch, sich mehr engagieren.“
Micheál Akampa wurde klar, dass Investorinnen und Investoren verstärkt Kapital in die Landgewinnung leiten mussten, um so die Voraussetzungen für Frieden und Wohlstand zu schaffen. Nach seiner Rückkehr aus Caux begann er mit der Einrichtung des Invest in Peace Fund, um Geld für die Renaturierung von Land und die Umkehrung der Wüstenbildung und des Klimawandels zu sammeln. „Ursprünglich arbeitete ich über meine auf Afrika ausgerichtete Impact-Investmentgesellschaft Traction Capital. Aber wir erkannten schnell, dass wir ein globales Unternehmen brauchten.“ Also gründeten er und seine Partner RE Equity Partners, wo Akampa geschäftsführender Gesellschafter ist.
Einige der Menschen, die Micheál Akampa in Caux traf, sind jetzt Teil seines Teams und seines Beirats. „Wir haben auch erkannt, dass wir mit anderen gleichgesinnten Menschen und Organisationen zusammenarbeiten müssen, um unsere gemeinsame Stärke zu nutzen und Synergien zu schaffen, anstatt lediglich unsere eigenen Bemühungen zu verstärken.“
Micheál Akampas Erfahrung im Umgang mit Fonds hat ihm gezeigt, dass Investitionen aus Zuschüssen, Fonds oder Eigenkapital eher zusammenhanglos sind und sich nicht gegenseitig verstärken. Die richtige Kombination und Mischung dieser Quellen aber kann einen hohen Einfluss auf eine geringe Kapitalmenge haben.
Wie würde er seine Arbeit Menschen erklären, die nicht viel über Investitionen und Finanzen wissen? „Das ist genau der Kern meiner Arbeit“, sagt er, „nämlich die mysteriöse Welt der Investitionen und Finanzen verständlich zu machen, damit sie den Menschen und dem Planeten Erde dient, so wie es ihre Aufgabe ist. Es besteht eine große Diskrepanz zwischen Investorinnen, Investoren und Projekten, die positive ökologische oder soziale Auswirkungen haben. Wir wollen Anlagestrategien und -strukturen entwickeln, um diese Lücke zu schliessen.“
Die Anlagemodelle von RE Equity werden für und mit der lokalen Bevölkerung entwickelt, damit sie ihren Zweck erfüllen. „Wir fügen dann eine Struktur hinzu und versuchen, das Risiko zu verringern und die Projekte so darzustellen, dass Investorinnen und Investoren sie verstehen. Meine Frau ist Pfarrerin in der schwedischen Kirche und weiss nicht viel über Investitionen und Finanzen. Deshalb frage ich sie oft, ob eine von uns entwickelte Struktur für sie Sinn macht. Sie fordert mich immer wieder auf, mich auf die Menschen zu konzentrieren, die am meisten betroffen sind. Wenn es für sie plausibel ist, dann funktioniert es auch!“
Interview: Nicole Walther
Autorin: Mary Lean
Foto: Paula Mariane
„Friedensarbeit eignet sich nicht für Pessimisten oder Idealisten“, erklärte Mediatorin Antje Herrberg am 21. September 2019 bei den diesjährigen Genfer Friedensgesprächen am Weltfriedenstag im Büro der Vereinten Nationen. „Sie müssen Menschen Hoffnung geben können, Sie müssen selbst glauben, dass es Hoffnung gibt. Deshalb ist es wichtig, dass Sie stets auf Ihre innere Stimme hören.“ Es erfordert Mut, sich für Frieden einzusetzen und Tag für Tag und bei jeder Begegnung Vertrauen aufzubauen.
Antje Herrberg, eine ehemalige Rednerin beim Caux Forum und Meditationsberaterin beim Europäischen Auswärtigen Dienst, war eine von acht Referentinnen und Referenten im Rahmen der Veranstaltung zum Thema „Vertrauen zählt“, die von Rainer Gude von IofC und Sarah Noble, Kuratorin und Mitinitiatorin der Friedensgespräche, moderiert wurde. Ihre Geschichten über Vertrauensbildung in verschiedenen Kontexten zu hören war nicht nur inspirierend, sondern weckte auch Hoffnung auf Veränderung.
Wie Dina Alami, eine junge Aktivistin aus Schweden sagte: „Wenn man keine Hoffnung mehr hat, wird es gefährlich – wenn man nichts mehr zu verlieren hat, sich nirgends zugehörig fühlt. Das Gefühl der Hoffnungslosigkeit überwiegt, wenn man immer als Teil des Problems gesehen wird. Es erfordert Mut, das zu überwinden und wieder daran zu glauben, dass es Hoffnung gibt, genauso wie es Mut erfordert, wieder Menschen zu vertrauen.“
Eine junge Polizistin aus Kolumbien, Coronel Lurangeli Franco, stimmte dem zu: „Der erste Schritt ist immer mit einer gewissen Angst verbunden. Aber wie Eleanor Roosevelt einmal sagte: ‚Tue jeden Tag etwas, wovor du Angst hast. ‘ Wenn wir unsere Ängste überwinden, entdecken wir häufig, dass wir gar keine Angst hätten haben müssen.“
Mir ist im Gedächtnis geblieben, was Bernardo Arévalo de León sagte. Der ehemalige Diplomat, der jetzt in den Kongress von Guatemala gewählt wurde, bestätigte den derzeitigen Vertrauensverlust gegenüber politischen Institutionen und Behörden. Er stellte klar, dass man sich Vertrauen verdienen müsse,dies aber auch Engagement erfordere. „Engagiere dich weiter und hab Vertrauen, aber hinterfrage auch“, sagte er. „Hab Vertrauen, dann hinterfrage, ob du weiterhin vertrauen kannst, und baue dann dieses Vertrauen aus.“
Der preisgekrönte Filmemacher César Díaz unterstrich, fehlender Dialog sei einer der Hauptgründe für mangelndes Vertrauen. „Wir müssen nicht einer Meinung sein, aber wir sollten zumindest miteinander reden, in der Lage sein, uns über unsere Gedanken und Meinungen auszutauschen.“ Die persönliche Geschichte sei häufig von der kollektiven/gesellschaftlichen Geschichte geprägt. Er argumentierte, Dialog könne auf verschiedene Arten gefördert werden, unter anderem mittels Kunst und Film. Er stellte seinen Film über die ungelöste Geschichte Guatemalas vor, der, so hofft er, Austausch anregen und letztlich einen Beitrag zur Verarbeitung der persönlichen und gemeinsamen Erinnerung leisten wird. Seine Botschaft ähnelte der des Duo Pososhok, das Musik als Mittel für Katharsis und Kommunikation einsetzt und zweimal auftrat und von der UN durch nicht immer taktsicheres Klatschen begleitet wurde.
Mutig zu sein, bedeutet aber auch, seine Geschichte auf der Bühne der UN zu erzählen. Dina Alami gestand uns, dass sie nicht daran glaubte, dass sich irgendjemand für ihre Geschichte interessieren würde. Doch dann begann sie zu sprechen und entdecket die Wirkung. Zainab Nankya und Salama Ibrahim, die sich in Uganda bzw. Nigeria dafür einsetzen, interreligiöse Brücken zu bauen, mussten auch erst ihre Angst überwinden, hier zu sprechen – so wie damals, als sie beschlossen, sich kennenzulernen und einander zu vertrauen. Sie sind beide mit Narrativen über die „anderen“ aufgewachsen, die sie mittels Glauben, Hoffnung und der Entscheidung zu vertrauen abbauen konnten.
Ein Aufruf zum Handeln erfolgte von Mo Ibrahim, Gründer der Mo-Ibrahim-Stiftung, die gute Regierungsführung und Leadership in Afrika fördert. Er sagte der jungen Generation: „Es ist Eure Zukunft, nicht unsere. Handelt. Wählt.“ Es erfordere Mut, Dinge zu verändern und neue Systeme zu schaffen, aber ihm zufolge bestehen derzeit grosse Möglichkeiten.
Acht Geschichten, jede davon gründlich vorbereitet und gut geplant, in verschiedenen Sprachen und an keinem geringeren Ort als dem UN-Gebäude in Genf, organisiert vom Büro der UN in Genf, Interpeace und der Geneva Peacebuilding Platform. Bei IofC wissen wir sehr gut, dass Teilen von gut vorbereiteten und wahren Geschichten ein starkes Werkzeug ist, um zum Handeln zu inspirieren. Es stärkt die Rolle, die wir alle bei der Vertrauensbildung und Förderung langfristigen Friedens haben und schafft eine Verbindung zwischen persönlicher und globaler Ebene.
Text: Stephanie Buri
Fotos: Antoine Tardy for Interpeace
Der Webmarketing-Berater und Sozialunternehmer Nhat Vhuong widmet sich leidenschaftlich der Bekämpfung der Wasserknappheit. Als vietnamesischer Flüchtling, der in der Schweiz aufgewachsen ist, arbeitete er acht Jahre lang in Japan, bevor er 2015 in die Schweiz zurückkehrte.
Im Jahr 2017 sah Nhat Vhuong im Internet ein Video über eine von einem pensionierten spanischen Ingenieur erfundene Maschine, die Trinkwasser aus der Luft gewinnen kann. Nhat erkannte das Potenzial der Maschine als für humanitäre Projekte und beschloss, Mittel für die Einrichtung einer Maschine in einem Flüchtlingslager im Libanon aufzubringen. Die Maschine produziert nun 500 Liter Wasser pro Tag und kann damit 150 Familien versorgen. Er gründete Water Inception, ein Sozialunternehmen, das es sich zum Ziel gesetzt hat, „das Bewusstsein für die bevorstehende globale Wasserkrise zu schärfen und weltweit Gemeinden, die mit Wasserknappheit zu kämpfen haben, mit Technologien zur Wassergewinnung zu versorgen“.
Als Nhat Vhuong 2017 zum ersten Mal als sogenannter Emerging Leader am Caux-Dialog Land und Sicherheit teilnahm, war Water Inception lediglich eine Idee, Mittlerweile ist er ein aktives Mitglied der Caux-Community. Er findet es inspirierend, Menschen mit so vielen unterschiedlichen Hintergründen zu treffen, die „den gleichen Kampf führen, um Land zu schützen“. Seine Teilnahme bei CDLS haben sein Netzwerk erweitert, er pflegt enge Beziehungen zu anderen Teilnehmenden und nutzt deren Erkenntnisse und Ratschläge als Leitfaden für seine eigene Arbeit. Das Verständnis des CDLS für die Bedeutung des Friedens für Umweltsicherheit und den Zugang zu ausreichenden Umweltressourcen steht im Einklang mit dem Ethos seiner Arbeit.
Seit 2017 wird Nhat Vhuong vom Weltwirtschaftsforum anerkannt. Er hat ein erfolgreiches Crowdfunding in die Wege geleitet und genügend Kapital gesammelt, um das Unternehmen Water Inception aufzubauen. Neben der Bereitstellung von Technologien zur Wassergewinnung für benachteiligte Bevölkerungsgruppen, die mit Wasserknappheit zu kämpfen haben, schärft sein Unternehmen das Bewusstsein für die globale Wasserkrise und informiert über die Möglichkeiten neuer Wassergewinnungstechnologien – auch beim CDLS. Nhat Vhuong glaubt, dass der CDLS von einer intensiveren Diskussion über Wasser als Ressource profitieren könnte. Er glaubt ausserdem, dass viele Schweizer Wasserorganisationen zu den Diskussionen über Landsicherheit, die im Zentrum der Konferenz stehen, produktive Beiträge leisten könnten.
Chau Tang Duncan verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung in den Bereichen Banken, Handel und Wirtschaftsdiplomatie. Letztere zielt darauf ab, benachteiligten Bevölkerungsgruppen den Zugang zu Finanzdienstleistungen zu erleichtern.
Chau Tang Duncan war sowohl für die britische als auch die australische Regierung als Direktorin für Investitionen und Handel sowie als Investitionskommissarin tätig. Sie war ausserdem Handelskommissarin für Malaysia. Heute ist sie Mitbegründerin und leitende Geschäftsführerin von Earthbanc, einem Finanztechnologieunternehmen, das Investitionen in erneuerbare Energien, nachhaltige Entwicklung und Gemeinschaftsprojekte lenkt.
„Ich war im Jahr 2010 zum ersten Mal in Caux", sagt Duncan. „Diese Erfahrung machte mich offen dafür, meine Aufgabe Rolle zur Verbindung von Mensch und Planet voll anzunehmen. Diese Aufgabe versuche ich seitdem in mein persönliches und berufliches Leben zu integrieren, indem ich mich für die Mobilisierung von Investitionen in erneuerbare Energien und nachhaltige Entwicklung einsetze und mit Menschen zusammenarbeite, die meine Vision einer kohlenstoffarmen, nachhaltigen Zukunft teilen.“
Sogenannte "Grüne Earthbanc-Entscheidungsmetriken" kombinieren Gutachten von Drittanbietern mit Finanz- und ökologischen Investment-Messgrössen, um Datenerhebung, Rechnungslegung und Hilfestellung bei der Zusammenstellung von Finanzmitteln für die Wiederherstellung von Ökosystemen zu verbessern.
Seit der Teilnahme am Caux Dialog Land und Sicherheit (CDLS) 2019 hat Chau Tang Duncan Earthbanc-Filialen in Grossbritannien und Estland gegründet. Sie arbeitet mit anderen CDLS-Teilnehmenden zusammen, um die finanzielle Kluft zwischen Flüchtlingen und Binnenvertriebenen in Afrika und der Diaspora in Europa zu überwinden. Earthbanc hat zu diesem Zweck eine äusserst effiziente Plattform eingerichtet und sucht nun Kapital, um den betreffenden Bevölkerungsgruppen einen Zugang zu Finanzmitteln zu ermöglichen.
Als direkte Folge des CDLS arbeitet Earthbanc mit der Regierung des Bundesstaates Meghalaya in Nordostindien zusammen, um eine Plattform zu entwickeln, die es Landwirtinnen und Landwirten, anderen Herstellern und der Regierung selbst ermöglicht, bei jeder Transaktion auf dem Finanzmarkt Zahlungen für Ökosystem-Dienstleistungen zu erhalten.
Tom Duncan ist Geschäftsführer von Earthbanc und seine Leidenschaft gilt Problemlösungen und einem strategischen Systemdenken, vor allem in den Bereichen einer regenerativen Ökonomie sowie der Finanzökologie und -technologie, die der Wiederherstellung der Beziehungen zwischen Gesellschaft und Natur dienen. Er kam 2007 als Caux-Stipendiat nach Caux und war Mitbegründer der Environment & Economy Group, einer Vorläuferin des Caux Dialogs Land und Sicherheit (CDLS) war. Er nahm 2013, 2018 und 2019 am Caux-Dialog teil.
Nach Tom Duncans Überzeugung bietet CDLS eine einzigartige Gelegenheit, Weltproblemen in einer Atmosphäre der Ehrlichkeit, des Vertrauens, der Inspiration und der Integrität auf den Grund zu gehen. In Caux verlangsamt sich die Zeit und an diesem Ort der Ruhe und Stille mit Blick auf die majestätischen Berge und den schimmernden See kann in der Gemeinschaft inspirierender Visionärinnen und Visionäre Tiefgreifendes entstehen. „Ich habe an diesem Ort grosse Heilung erfahren“, sagt er. „Ich habe Freunde fürs Leben gefunden und fühle, dass wir gemeinsam die Welt verändern können, indem wir Gräben überbrücken und alles dafür tun, dass unser Planet wieder gesund wird.“
Tom Duncan wuchs auf zwei australischen Farmen auf, die eine in einer Wüste im Inland gelegen, die andere in bergigem Land an der Ostküste. Inspiriert von der Energie von Caux hat er sich dazu verpflichtet, die Renaturierung von Land zu ermöglichen und engagiert sich für den Erhalt und die Wiederherstellung von Mangroven in der Delta-Region Myanmars.
Duncan ist Unternehmer und trägt gleich mehrere professionelle Hüte: So verfügt er über Erfahrung in den Bereichen Fondsmanagement, Technologieentwicklung, Investmentbanking und Kommerzialisierung, die er in vielen Ländern und auf allen Ebenen der Gesellschaft gesammelt hat. Er berät Regierungen und institutionelle Kunden bei der Gestaltung von Finanzinstrumenten zur Unterstützung der Infrastrukturmodernisierung und bei der Ausgabe grüner Anleihen mittels der Blockchain.
Er arbeitet derzeit mit anderen Teilnehmenden des CDLS an einem Projekt zur Stärkung der Gemeinden in Myanmar, die vom steigenden Meeresspiegel betroffen sind. Einige der Häuser in diesen Gemeinden wurden durch zyklonale Sturmfluten zerstört. Das Projekt soll gefährdeten Küstengemeinden Investitionen und Finanzmittel zur Verfügung stellen, damit sie die Mangrovenwälder, die sie vor dem Meer schützen, wiederherstellen können. Begonnen wird mit einem Gebiet von 20 000 Hektar degradierter Mangroven-Ökosysteme in der Deltaregion Myanmars. Die gross angelegte Renaturierung und eine marine Permakultur sollen mehr als 5 000 Haushalten zugute kommen.
Nach der Umsetzung könnte dieses Projekt auf den verbleibenden 350 000 Hektar degradierter Küste in Myanmar und Bangladesch durchgeführt werden – genug Land, um bis zum Jahr 2050 ein bis drei Milliarden Mangrovenbäume zu pflanzen. Drei Milliarden Mangrovenbäume können mindestens drei Gigatonnen Kohlenstoff binden – das sind etwa 1,5 % der gesamten Emissionen der Menschheit in den letzten 25 Jahren.
Auf dem diesjährigen CDLS wurde Tom Duncan dem Ministerpräsidenten von Meghalaya, Conrad Sangma, vorgestellt. Derzeit entwickelt Duncan Kooperationspartnerschaften mit der Regierung von Meghalaya, um Infrastrukturen zur Verbesserung der Wasserqualität bereitzustellen. Dadurch soll die Verschmutzung durch stillgelegte Kohlebergwerke bekämpft werden. Dies würde es der Regierung von Meghalaya ermöglichen, „grüne“ Arbeitsplätze für die Bevölkerung zu schaffen, Einnahmen für Industrie, Regierung und Gemeinden zu erzielen und Wasserquellen zu schützen, von denen über eine Milliarde Menschen abhängig sind.
Wenn Sie Pastor James Wuye und Imam Muhammad Ashafa treffen, würden Sie nicht glauben, dass dieses freundliche und dynamische Duo einst verfeindet war und gegensätzliche bewaffnete Milizen in den konfliktgeprägten Gemeinden im Norden Nigerias anführte. In der preisgekrönten Dokumentation "Der Imam und der Pastor" und der Fortsetzung "Eine afrikanische Antwort"(FLTfilms) erzählen sie die Geschichte ihrer Aussöhnung und den Weg zum gegenseitigen Vertrauen.
Die internationale Dimension ihrer Geschichte hat ihren Ursprung 2004 im schweizerischen Caux, als der britische Filmemacher David Channer beschloss, über ihre unglaubliche Geschichte einen Dokumentationsfilm zu drehen. „Caux war der Ausgangspunkt, wo im Schneeballeffekt aus unseren Aktivitäten etwas Grosses wurde“, so Pastor Wuye. Beide Männer unterschätzten den Einfluss, den der Film weltweit hatte. Er wurde mittlerweile in 17 Sprachen übersetzt und zum Brückenbau in vielen Konfliktgebieten eingesetzt.
Seit dem Dreh befinden sich Pastor Wuye und Imam Ashafa, wie sie selbst sagen, auf „einer Reise der Vergebung und des Heilens über religiöse Spaltungen hinweg". Aktuelle Projekte in ihrer Heimat Nigeria umfassen die Konfliktbewältigung zwischen Viehhirten, Viehhirtinnen und niedergelassenen Bauern und Bäuerinnen, wofür sie 2017 mit dem UN Award for Intercultural Mediation ausgezeichnet wurden sowie das fünfjährige Projekt TOLERANCE, das Entscheidungsträgerinnen und -träger im friedlichen religiösen und nationalen Miteinander weiterbildet. Zuletzt wurden sie zu Beratern der Afrikanischen Union für die Bekämpfung von Korruption und den Dialog zwischen Glaubensgemeinschaften ernannt.
Wie können extreme Gegensätze „ihre Energie bündeln und die Welt zu einem besseren Ort machen“? Alles basiert darauf, Vertrauen zu schaffen. „Sobald Vertrauen hergestellt wurde, gibt es nichts mehr, was nicht erreicht werden kann“, erläutert Pastor Wuye. „Es ist ein Prozess, bei dem Menschen, Gemeinden und Einrichtungen zusammenkommen und gemeinsam eine bessere Zukunft gestalten. Wenn wir die Probleme der Welt heute lösen wollen, müssen wir lernen, einander zu vertrauen.“
„Heute regiert immer mehr die Angst, weil Vertrauen mehr und mehr verloren geht“, warnt Imam Ashafa. „Man kann Angst nur mit Vertrauen besiegen.“ Weil sie Angst vor ihren Nachbarn haben, glauben Menschen, dass sie mehr Zäune, Kameras und Waffen brauchen. Dabei trifft das Gegenteil zu, so Imam Ashafa: „Um sich sicher zu fühlen, muss man seinem Nachbarn vertrauen.
Man braucht mehr Menschen um sich herum, um Grosses zu erreichen. Es geht im Leben nicht darum, als Person isoliert zu sein.“ Er erklärt, bei Vertrauen stehe nicht im Mittelpunkt, sich selbst durch andere verwundbar zu machen, sondern „der anderen Person die Möglichkeit zu bieten, sich sicher zu fühlen, ohne dafür im Gegenzug etwas zu verlangen.“ Dies spiegelt sich auch in der Idee von Initiativen der Veränderung wider, für Vertrauensbildung einen sicheren Ort ohne Verurteilung, mit reinen Absichten, Selbstlosigkeit, Liebe und Ehrlichkeit gegenüber dem „Feind“ zu schaffen.
„Vertrauen ist wie das Weitergeben von Liebe“, sagt Pastor Wuye. „Du musst diese Liebe teilen, damit sie die Person auf der anderen Seite überwältigt und sie dich liebt.“
„Bei Vertrauen geht es auch um die bedingungslose Liebe gegenüber seinem Nachbarn“, bestätigt Imam Ashafa. Er legt seinen Arm um die Schultern von Pastor Wuye und sagt: „Heute fühle ich mich sicherer, weil ich jemanden in meinem Leben habe, der kein Muslim ist, nicht aus meinem Stamm kommt, nicht meiner Kultur angehört und mit dem ich nicht so viel gemeinsam habe. Weil wir einander vertrauen, können wir gemeinsam handeln.“
Und was ist mit denjenigen, die von Menschen, denen sie vertraut haben, enttäuscht wurden? Der Rat von Pastor Wuye lautet, nicht aufzugeben: „Bemühe dich um diese Person, denn Vertrauen ist ein Prozess, den man gestalten muss.“
Die gemeinsamen Leiter des Interfaith Mediation Centre, Dr. Imam Muhammad Nurayn Ashafa und Dr. Pastor James Wuye, waren im Dezember 2018 Referenten beim Jahrestreffen des Kompetenzzenetrums für humanitäre Verhandlungen (CCHN) in Genf. Am Weltfriedenstag geben wir ihre Überlegungen zur Bedeutung von Vertrauensbildung für Frieden und Aussöhnung weiter.
Text: Sabrina Thalmann
Mehrere Milliarden Menschen sind vom Wasser abhängig, das in den Bergen Meghalayas im Nordosten Indiens entspringt. Aibanshngain Swer, der in diesem indischen Staat für die Wasserversorgung mitverantworlich ist, nahm im Juni 2019 an der Sommerakademie über Land, Sicherheit und Klimawandel in Caux teil.
Aibanshngain Swer ist der Leiter der Meghalaya Basin Development Authority, Vorsitzender der Stiftung für Wasser Meghalaya, Abteilungsleiter des Conservation Training Institute und Geschäftsführer der Meghalaya Basin Management Agency. Er ist ausserdem Direktor des Meghalaya Institute of Governance, das sich für die Förderung einer guten Regierungsführung im öffentlichen, privaten und freiwilligen Bereich einsetzt.
Er beschreibt die Sommerakademie als „fantastische Initiative, die jene Dialogfähigkeit verfeinerte, mit denen wir Konfliktsituationen, Umweltschäden und Klimawandel begegnen können. Die Diskussionen während der Sommerakademie haben bereits zu neuen Projektideen geführt.“
Die Teilnehmenden der Sommerakademie konnten mit dem parallel stattfindenden Caux-Dialog über Land und Sicherheit (CDLS) interagieren. Sie sprachen über die harte Realität des Klimawandels, Klimaflüchtlinge und die Notwendigkeit für Dialog und Zusammenarbeit, um die Natur zu schützen und gute Beziehungen zwischen Nachbarn aufrecht zu erhalten. „Dialog wurde als eine der Schlüsselaktivitäten der Vertrauensbildung erkannt, die Möglichkeiten für gute Regierungsführung, Frieden und Sicherheit eröffnet“, so Aibanshngain. „Wir tauschten uns über Fallbeispiele von Gemeinschaften aus, die ihre eigenen Lösungen für die Herausforderungen im Zusammenhang mit Landverödung, Konflikten und Klimawandel entwickeln.“
Im Anschluss an den CDLS nahm Aibanshngain gemeinsam mit anderen von Caux an der Vertragsstaatenkonferenz zur UN-Konvention zur Bekämpfung der Wüstenbildung (UNCCD COP14) in Delhi teil. Sie stellten dort die Umsetzung der Wasserpolitik Meghalayas vor, die dem Erhalt und Schutz der Wasserressourcen des Staates dient. Sie ist die erste Strategie dieser Art, die von einem indischen Bundesstaat verabschiedet wurde und zielt darauf ab, Gemeinden an Schutz und nachhaltiger Entwicklung zu beteiligen.
„Unser Ziel in Meghalaya ist es, durch die Einbeziehung und Verantwortlichkeit der Menschen vor Ort eine grüne Wirtschaft zu schaffen“, so Conrad Sangma, Ministerpräsident des Bundesstaats Meghalaya, bei der Eröffnung des Caux-Dialogs über Land und Sicherheit (CDLS) im Juni 2019. „Ich gebe zu, dass wir noch einen langen Weg vor uns haben. Aber wir haben bereits wichtige Schritte getan, um unser Land zu renaturieren und unsere Resilienz gegen den Klimawandel in unseren Gemeinden zu stärken.“
Conrad Sangma, der auch die erste Sommerakademie über Land, Sicherheit und Klimawandel initiierte, die zeitgleich mit dem CDLS stattfand, sprach über die Verbindung zwischen Initiativen der Veränderung (IofC) und Meghalaya. In den 1960ern griffen die Anführer der gewaltfreien Bewegung auf die Leitprinzipien von IofC zurück, was 1972 dann zur Entstehung des Bundesstaats Meghalaya führte. In letzter Zeit wurden viele Vertreterinnen, Vertreter sowie Entscheidungsträgerinnen und -träger des Staates in Asia Plateau, dem Hauptsitz von IofC im indischen Panchgani, fortgebildet. 1994 entsandte Meghalaya eine Regierungsdelegation nach Caux. „Unsere Zusammenarbeit mit IofC reicht lange zurück und setzt sich weiter fort“, erklärt Sangma. „Und ich bin stolz, ihr durch die diesjährige Teilnahme am Caux-Dialog ein weiteres Kapitel hinzugefügt zu haben.“
Wie überall sonst auf der Welt spielten in Meghalaya die traditionelle Erhaltung der Umwelt und die Beteiligung der Menschen vor Ort in den letzten Jahrzehnten nur eine untergeordnete Rolle, was in einigen Regionen zu Landverödung führte. Darüber hinaus sind die Auswirkungen des Klimawandels deutlich spürbar. Die Niederschlagsmuster des Staates wurden willkürlicher und Extremwetterereignisse treten häufiger auf. Vor diesem Hintergrund hat die Regierung unter Sangma Nachhaltigkeit, ökologische Bewahrung und die Stärkung einer lokalen Regierungsführung in den Mittelpunkt ihrer Entwicklungsarbeit gestellt.
Unter seiner Führung entwickelte Meghalaya als erster Staat Indiens eine umfassende Wasserpolitik entwickelt. In den letzten Jahren hat der Staat zudem die Selbstverwaltung der Gemeinden gefördert, indem auf Dorfebene neue Organe geschaffen wurden, die sich mit traditionellen Institutionen austauschen. Einige Orte in Meghalaya sind nun leuchtende Beispiele für ländliche Gemeinschaften und die Bemühungen der Regierung werden sowohl von der indischen Regierung als auch von internationalen Geldgebern geschätzt.
Sangma möchte nun mit Hilfe der Fachleute des CDLS nachhaltige Projekte umsetzen, die es der Regierung von Meghalaya ermöglichen, grüne Arbeitsstellen für die Menschen vor Ort zu schaffen und durch die Industrie, Regierung und Gemeinden Gewinne erwirtschaften können. „Ich lade Sie alle ganz herzlich zu einem Besuch in Meghalaya ein und dazu, uns mit weiteren Anregungen und Ideen dabei zu helfen, die Herausforderungen der ökologischen Bewahrung zu meistern“, so Sangma. „Ich bin mir sicher, dass sowohl die Regierung als auch die Gemeinden in Meghalaya viel von nachhaltigen Aktionen lernen können. Ich rufe den CDLS auf, sich in Meghalaya zu engagieren und dieses Engagement zukünftig auf den gesamten Nordosten Indiens auszudehnen.“
In einem ersten Schritt haben Vertreterinnen und Vertreter von Meghalaya in Delhi gemeinsam mit der internationalen IofC-Delegation bei der Vertragsstaatenkonferenz für die UN-Konvention zur Bekämpfung der Wüstenbildung (UNCCD COP14) zusammengearbeitet, wo sie die Umsetzung der Wasserpolitik Meghalayas vorstellten.